Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrtausends begann quasi der Startpunkt des kommerziellen Internets in diesen
Breiten. AOL begann die Deutschland-Beta, die ersten Internet-Service-Provider boten ihre Dienste an. Ein Dienst neben
dem sogenannten Surfen war Chat, Internet Relay Chat - oder kurz IRC.
Um IRC benutzen zu koennen, brauch man ein Stueck Software auf dem Rechner - den IRC-Client. Glaubenskriege
entstanden um MIRC oder Pirch, Hartgesottene benutzen IRC auch mit Telnet ;-) Der IRC-Client verbindet sich zu einem
IRC-Server. Der haelt verschiedene Kanaele bereit, sogenannte Channels. Dort gibts dann Channel-Ops, die ein paar
mehr Rechte als normale Benutzer haben. Ansonsten sendet man ueber eine Textzeile seine Nachricht in den Channel,
wo es alle lesen koennen, die in dem Channel drin sind oder privat an andere Teilnehmer. Das nennt man dann Chat. In
der Eumelworld gibts noch einen ganzen Bereich dazu und das Leben und Treiben um irc.germany.net. Chats begannen
meist abends ab 21:00 Uhr. Eine Stunde Online im Ortsgespraech kostete damals 1,80 DM. Um so schneller fand
auch die Kommunikation statt. Wozu hat man 10 Finger? Details kann man offline in die vom IRC-Client produzierten
Logfiles nachlesen.Mit dem Jahrtausendwechsel wechselte auch der Modemzugang und es begann die Zeit der ISDNFlatrates.
Ploetzlich hatte man Zeit, man war quasi immer online. Die Pausen zwischen den einzelnen Chatbeitraegen
wurden immer laenger. Derzeit betraegt die durchschnittliche Idle-Zeit etliche Wochen bis zu einigen Monaten, mancher
Chat entwickelte sich auch als Monolog. Etwas laestig war nur der IRC-Client, der immer laufen musste. Aber auch
dafuer gabs bald einen Markt durch sogenannte Bouncer.Vor einigen Tagen wurde fuer Internet Relay Chat das Service-
Pack 2 ins Internet eingespielt. Die neue Version heisst jetzt Twitter. In Version 2 wurde erst mal eine komfortable Web-
Schnittstelle implementiert, was in der bisherigen Version ein grosses Manko war. Unter http://twitter.com kann man sich
in das Netzwerk ueber seinen Browser oder vorzugsweise Mobile Phone registrieren oder einloggen. Fuers Mobiltje gibt
es diverse Software, was gerade in den USA dadurch zu gebrauchen ist, dass man per SMS aus dem Handy
Nachrichten ins Twitter senden kann. Auch die sogenannte Channels wurden abgeschafft. Jeder kann einfach an alle
schreiben. Damit das bei paar Millionen Mitgliedern nicht zu unuebersichtlich wird, muss man sich die Nachrichten seiner
Kommunikationspartner abonnieren - ein sogenanntes Follow. Auf der anderen Seite kriegt man dann mit, dass man nun
einen Follower hat und der dann alles mitkriegt, was man schreibt. Der Twitter-Host kann aber auch nach
Schluesselwoertern durchsucht werden. Diese werden durch das #-Zeichen kenntlich gemacht (z.B. #musicmonday) und
heissen Hash-Tags (nix zum Rauchen). Aber die Serversoftware findet auch normale Textstrings wie Michael Jackson
oder Vodafone. Den jeweiligen Verfassern der Nachrichten kann man dann auch wieder followen.Was man schreibt, ist
voellig belanglos. Hier einige Beispiele:"Habe gerade eine Bratwurst gegessen""Heute regnets""August 1st I'll be 21!
Then out with the sodas!"Achso, das jetzige Release hat keinen Multilanguage-Support von der Bedienfuehrung her. Es
werden aber auch deutsche Satzpassagen uebermittelt. Die Beitraglaenge ist auf 140 Zeichen pro Beitrag begrenzt, da
man das System mit dem Handy verbandelt hat, aber es wird gemeinhin von den Benutzern nicht als Nachteil
angesehen. Die Chatter heissen jetzt Mikroblogger. Wenn man Webadressen austauschen will, werden Hyperlinkdienste
wie http://tr.im eingebunden. Dort kann man auch Dateien austauschen wie zum Beispiel Bilder und Filmchen.Ein
erweiterter Funktionsumfang ist nicht festzustellen. Warten wir aufs naechste Update -> http://twitter.com/eumel_8
#haeh?
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