OpenStack Summit Barcelona

Der OpenStack Summit findet entsprechend der Releasezyklen zweimal im Jahr an unterschiedlichen Orten der Welt statt. Die diesjaehrige Pilgerfahrt im Herbst fuehrte uns nach Barcelona, Spanien. Nicht dass ich ein grossartiger Fan von Konferenzen waere,…

Posted by eumel8 on November 07, 2016 · 6 mins read

Der OpenStack Summit findet entsprechend der Releasezyklen zweimal im Jahr an unterschiedlichen Orten der Welt statt. Die diesjaehrige Pilgerfahrt im Herbst fuehrte uns nach Barcelona, Spanien. Nicht dass ich ein grossartiger Fan von Konferenzen waere, genaugenommen ist es erst der zweite Summit bei dem ich dabei bin, aber diese Veranstaltung strahlt doch ein gewisses Spirit aus. Man hat das Gefuehl, Teil eines grossen Ganzen zu sein. Auf der Heimreise dachte ich noch bei mir: Das ist Globalisierung.
Dabei will man natuerlich nicht nur als Besucher dabei sein. Mitmachen war deshalb beim zweiten OpenStack Summit angesagt. Das merkte man schon im Line-up der Veranstaltung. Viel mehr Workshops, Hands-On-Labs, Diskussionsrunden … selbst die Keynotes waren von Livedemos zersetzt. Zum Beispiel zur Frage NFV, Network Function Virtualization, und wie kriegt man dort mit OpenStack Hochverfuegbarkeit mit 99,99 % hin. Nach Einspielen des relevanten Patches zeigt das Mark Collier eindrucksvoll nach Durchtrennen eines Kabels mit einer riesigen Schere wie das andauerne Telefonat weiter funktioniert. In einer anderen Demo zeigten 16 Operatoren in einer Interoperatibility Challenge die Installation von Wordpress in 16 verschiedenen Clouds … haben wir sowas nicht schon mal gesehen? Die Message von Jonathan Bryce heisst “The future is Multi-Cloud”. Dazu passend eine Demo vom OpenStack Infrastructure Team. Das sind die Leute, die die ganzen Entwicklungssysteme von OpenStack betreiben und wo jeden Tag jede Menge VMs zu spawnen sind, um entwickelten Code zu testen. Elizabeth K. Joseph praesentierte das recht eindrucksvoll, wie mit nur 2 Zeilen Code eine neue Rechenzentrum-Region in Betrieb genommen wird und fortan auch Teile dieser Infrastruktur auch in Europa laufen. Erst viel spaeter realisierte ich das: Die haben schon die Multi-Cloud! Wie krass. Was gab es noch auf den Keynotes? Es wurde gar nicht so sehr auf das neue OpenStack Release Newton eingegangen. Stattdessen gab es Botschaften wie Keep Innovating, Collaborate, Replicate Success. Auch die 4 Geheimnisse von OpenStack lassen sich gut merken: Open Source, Open Community, Open Developement, Open Design. Und vielleicht die wichtigste Botschaft: The way we build software is the way we solve problems. Meist handelt man sich ja mit der Benutzung neuer Software nur neuen Aerger ein, aber dieser Satz hat eine mehrfache Bedeutung. Software wird in OpenStack nur in der Gemeinschaft gebaut. Niemand ist allein in der Lage, irgendwas in den Source-Code einzubringen, ohne dass es jemand anderes ueberprueft und fuer gutgeheissen hat. Probleme werden also auch nur in der Gemeinschaft geloest. Und: OpenStack kann immer nur Mittel zum Zweck sein. Es wird sich kaum jemand eine Cloud-Plattform aufbauen und danach erst anfangen zu ueberlegen: was mache ich jetzt damit. Oder doch? Nach den Keynotes beginnen dann ueblicherweise die Fachvortraege. Deren Besuche sollte man sorgfaeltig planen. Teilweise fanden bis zu 31 Sessions parallel statt, manche wenig besucht, bei manchen standen die Leute bis raus aus dem Flur. Man sollte also immer eine Ersatzsession zum Besuch bereithalten. Oder man besucht den Marketplace, wo verschiedene Firmen ihre Angebote darlegen und darueber informieren. Aber eigentlich war ja mitmachen angesagt. Cloud Kindergarten ist ein Projekt, was sich logischerweise ergibt, wann man zum einen in Pruefungsausschuessen fuer IT-Berufe in der IHK unterwegs ist und zum anderen OpenStack Betrieb macht bzw. Betrieb fuer Internetanwendungen im eigentlichen Sinne. Fuer die Auszubildenden in solchen Berufen beginnt eine recht schwere Zeit, da sie in dieser recht jungen Branche jeden Tag mit neuen Technologien konfrontiert werden, die in der taeglichen Praxis anzuwenden sind. Basiswerkzeug ist wahrscheinlich OpenStack und dessen zugrundeliegenden Technologien zu Linux, Virtualisierung, Softwareverwaltung und Deploymenttechniken, aber auch agile Arbeitsmethoden wie Kanban oder Scrum. Das alles lernen unsere Auszubildenden in unserem Betrieb. OpenStack als Bestandteil der regulaeren IT-Ausbildung. Das ist meine Botschaft. Die OpenStack Foundation ist darauf schon aufmerksam geworden und so wurden die Auszubildenden und Studenten im SuperUser-TV interviewt. Gleich fuer zwei dieser Themen hatten sich unsere Auszubildenden und Studenten fuer einen Vortrag angemeldet. “Wordpress installieren auf OpenStack” - eigentlich ganz putzig, dass das auch Thema auf der Keynote war. Und “Erstellen einer RefCard ueber OpenStack fuer Partner und Kunden”, denn viele wissen gar nicht, wie sie die Vorteile von OpenStack oder eine Cloudplattform fuer sich nutzen koennen. Viele Zuschauer brachte der Vortrag zwar nicht ein, aber alles wurde fuer die Nachwelt aufgezeichnet und kann bei Youtube betrachtet werden. Auch die Interviews sind dort online. Apropos Interviews. Eine weitere Moeglichkeit, um mit Leuten ins Gespraech zu kommen. Die Summit-Teilnehmer, die sogenannten Stacker, sind sehr auskunftsfreudig und freuen sich auf jeglichen Kontakt. Gleich mehrfach wird bestaetigt wie wichtig es ist, mit den Leuten persoenlich zusammenzukommen. Die beste Gelegenheit dazu ist der Design-Summit, der dieses Jahr zum letzten Mal parallel zum OpenStack-Summit stattfindet. Mein erstes Treffen am Freitag war mit der Enterprise Working Group (EWG), die sich zum Ziel gestellt hat, Enterprise Applikationen “cloud-faehig” bzw. fertig fuer OpenStack zu machen. Das Ergebnis der Beratung der Arbeitsgruppe wird ein E-Book sein. Danach wurde ich schon von der Uebersetzungs-Truppe I18n erwartet. Dort wurde zusammen mkt dem neuen Projektleiter (PTL) beschlossen, was im naechsten Release alles erreicht werden soll, welche Prioritaeten welche Projekte zum Beispiel haben. Nur an den zwei Arbeitsgruppen ist zu sehen, welche Vielfalt das OpenStack-Projekt nicht nur an den Themen bringt, die jetzt rein technisch nicht unbedingt etwas mit OpenStack direkt zutun haben, sondern welche Vielfalt an Projektteilnehern aus allen Teilen der Welt es gibt. Das ist Globalisierung. Und so sieht sie aus:

Alle erwaehnten und relevanten Videos unter https://www.youtube.com/playlist?list=PLBYczRi39Ez6Ia4QLeqEtJNZap93H1Ax6